Geschichte des Stahringer Narrenblatts 

(Anmerkung: Titelbilder zum Vergrößern anklicken)

1937 

Erstes bekanntes Stahringer Narrenblatt. Es tauchte beim Abbruch des alten Hauses vom Theo Weber auf und ruht in unserem Archiv. 

Es handelt sich um ein vorne und hinten bedrucktes gefaltetes DIN A3-Blatt und umfasst somit 4 Seiten. Es wurde von Richard Drexler verfasst. Später wurde noch eine weitere Kopie dieser Ausgabe gefunden. 

1950er Jahre

Das Blatt erscheint in unregelmäßiger Reihenfolge. Es liegen uns Narrenblätter von 1952, 1954 und 1957 vor. Diese werden unter der Leitung von Eugen Drexler geschrieben. 

Es wirken aber auch Richard Drexler und einige andere Redakteure (u.a. Fritz Merk) mit. Nach dem Tod von Eugen Drexler (1960) gibt es einige Jahre kein Narrenblatt mehr.

1965 

Ottmar und Mela Hirling, Fritz Merk und Johann Sauter bringen wieder ein Narrenblatt heraus. Das Blatt wird mit Schreibmaschine auf Matrizen geschrieben und auf dem gemeindeeigenen Abzugsapparat in einer Auflage von 100 Stück vervielfältigt. Getippt wird von Gerda Merk (verh. Krafcik) und später von Irene Wieser (verh. Wiest)

1966 

Zum ersten Mal heißt das Narrenblatt „Schoofwäscher“.

1972 

Rainer Zimmermann kommt im Alter von 16 Jahren als Jungredakteur dazu.

1973 

Rolf Zimmermann und Hildegund Hirling (heute Laube) beteiligen sich als Nachwuchs. Rainer Zimmermann hat als 17-jähriger auf Wunsch des damaligen Elferrats die Gesamtleitung übernommen.

1975

Im größer gewordenen Dorf steigt die Auflage (150) und die Matrizentechnik kommt an ihre Grenzen. Man beschließt, das Blatt in der Druckerei Stähle, Hindelwangen, drucken zu lassen. Um die Unkosten aufzufangen wird erstmalig auch Werbung aufgenommen. 

Die Endredaktion findet ab jetzt für fast 25 Jahre im Haus Zimmermann in Ob den Rainen 3 statt und Elly Zimmermann versorgt die Redakteure alljährlich mit leckeren Bohne&Gnepfle. 

Turbulent geht es in diesen Jahren bei Zimmermanns zu: Im Arbeitszimmer wird getippt und gedruckt, im Wohnzimmer gedichtet, gemalt, gebäppt und radiert. 

Und junge „Büroboten“ (darunter die heutige 2. Zunftmeisterin Jane Koch oder Iris Mews) eilen mit Zwischenergebnissen hin und her. 

Und „um viere“ stehen 15 Klepperle in der Küche, um für den am selben Abend stattfindenden „Bunten Abend“ zu proben!

1976 

Erstes Titelbild von Rolf Zimmermann. Das Titelbild liefert er bis heute.

Erstmals werden die Beiträge mit Kürzeln wie raz, roz, josau und hihi gekennzeichnet, um die ständigen Nachfragen nach den Autoren zu vermeiden.

In den Folgejahren zieht die Technik ein: Von der Schreibmaschine zum Computer. Petra Zimmermann (verh. Schaupp) übernimmt die Tipparbeit und die Anzeigenleitung.

Trotz vieler Möglichkeiten der neuen Technik (anfangs zur Verfügung gestellt von Hans Schaupp) behält man das Erscheinungsbild aus selbst gezeichneten Karikaturen und handgeschrieben Überschriften bei.

1991 

Wegen des Golfkriegs wird der fast druckreife „Schoofwäscher 91“ doch nicht ganz fertiggestellt und erscheint dann ein Jahr später zusammen mit dem „Schoofwäscher 92“ als von zwei Seiten zu lesende Doppelausgabe.

1990er Jahre 

Inzwischen teilen sich zahlreiche Redakteure die Schreib- und Denkarbeit. Das ist bis heute so. 

Um 2000 

Die Endredaktion wird für für ein paar Mal in die Häuser Sauter und Schaupp verlegt. 

2002

Da es in diesem Jahr kaum Themen gibt, beschließen die Redakteure erstmals, durchs Dorf zu ziehen, um zu „lose“. Das hat nichts mit losrennen oder verlosen/Verlosung zu tun, sondern entspricht dem alten Dialektwort für „zuhören, genau hinhören, sich umhören“, und das ist „lose„, aber kurz gesprochen, mit weichem s. „Los emol her!“ oder „Mir gond am Freitig gi lose!“

Das Lose gehört seitdem zum festen Bestandteil der Vorbereitung des Narrenblatts und findet üblicherweise zwischen Weihnachten und Dreikönig statt.

2003 

Man beschließt, die renovierte und vergrößerte Zunftstube als Büro für die Endredaktion zu nutzen und das ist bis heute so. Wenn nicht gerade Corona wütet.

2009 

Wie einst im Jahr 1975 wurde bis jetzt in der Endredaktion alles auf weißes Papier ausgedruckt, dann durch Schnippeln, Bäppen und Radieren auf fertige Seiten zusammengestellt und dann darauf auch noch die Karikaturen gezeichnet, bzw. die ausgeschnittenen Karikaturen aufgeklebt und die Überschriften von Hand geschrieben. 

Diese antiquierte Technik ist, da die bisherige Druckerei die alten Druckmaschinen ausgemustert hat, nicht mehr möglich und wird jetzt durch moderne Layout-Technik am Computer ersetzt. 

Da sich die Druckerei Leodruck beim Erscheinen der Schoofwäscher-Chronik im selben Jahr bewährt hat, vergibt man auch den Druckauftrag fürs Narrenblatt an sie. Das Erscheinungsbild mit den handgeschriebenen ( bzw. später handgeschrieben wirkenden) Überschriften wird beibehalten.

2014 

Durch Entwicklungen in der Drucktechnik eine weitere Änderung: Früher wurde für den Umschlag farbiger Karton verwendet und darauf schwarz gedruckt. Das machen die Druckereien nicht mehr und bedrucken für den Umschlag dickeres weißes Papier in der gewünschten Farbe. 

Also können wir auch gleich den Titel farbig machen. Rolf Zimmermann aquarelliert erstmalig sein Titelbild und dieses wird dann auf weißes dickeres Papier gedruckt.

2021 

Die Corona-Pandemie lähmt das Leben der Menschen und auch den Fasnetbetrieb. Der „Schoofwäscher 2021“ erscheint trotzdem und ist für Rainer Zimmermann die 50. Ausgabe! Auch Johann Sauter ist mit seinen mittlerweile 96 (!) Jahren wieder dabei! Das heißt für ihn 66 Jahre Narrenblatt! (mehr dazu im Impressum Narrenblatt 2021) 

Die Endredaktion muss wegen Corona erstmalig im „Home-Office“ stattfinden. Die Redakteure arbeiten daheim und sind jeweils über das Internet miteinander verbunden.